Die „Berliner Wippe“ ist am besten geeignete, das Streben des gesamten deutschen Volkes nach Freiheit und Einheit zu würdigen.
„Das Konzept wurde in dem Geist geschaffen, dass jeder Mensch durch kreatives Handeln zum Wohl der Gemeinschaft beitragen und dadurch gestaltend auf die Gesellschaft einwirken kann. Die Besucher – die Bürger, die das gesamte Objekt in Bewegung setzen, werden dadurch selbst zum aktiven Teil des Denkmals. Damit wird auch ein sich ständig wandelnder choreographischer Ausdruck für die friedliche Revolution von 1989 formuliert.“ Zum FÜR und WIDER siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Freiheits-_und_Einheitsdenkmal

Ein Entwurf des Denkmals sollte überhaupt erst dann zur Beschlussfassung gestellt werden, nachdem er in einer breiten öffentlichen Diskussion überzeugende Zustimmung gefunden hat. .

Das Denkmal sollte durch seine Form oder/und durch deutlich sichtbare Texte die folgenden Aussagen darstellen.
(Die Benummerung der Aussagen dient ausschließlich der Kommunikation – sie bedeutet keine wertende Rangfolge!)

Mit dem vieltausendfachen Ruf „Wir sind das Volk“ wurde dem DDR-Regime vorgehalten, dass es anstelle der zentralen Verheißung „Demokratie“ eine sterile Diktatur errichtet hat.
Viele DDR-Bürger hatten ein friedliches Ende des DDR-Regimes nicht für möglich gehalten und deshalb ihre Hoffnung auf eine „bessere DDR“ gesetzt. Mit dem Abwürgen von Gorbatschovs Glasnost und Perstroika war jedoch auch den letzten Optimisten gezeigt worden, dass mit diesem Regime aus Partei und Regierung keine demokratische Entwicklung zu erwarten ist.

In den Leipziger Montagsdemonstrationen ersetzte der Ruf „Wir sind ein Volk“ bald das als aussichtslos erkannte „Wir sind das Volk“.
In dem Maße, wie die Aussicht auf eine „bessere DDR“ zerstob, wurde „Wir sind das Volk (der DDR!)“ ersetzt durch „Wir sind ein Volk!“ in einem wiedervereinigten Deutschland.

Wir Leipziger Akteure sind uns bewusst, dass die Friedliche Revolution erst durch den Zustrom aus der näheren und weiteren Umgebung sowie durch parallele Aktivitäten in vielen anderen Orten gelingen konnte.

Durch verantwortungsbewusstes Handeln aller Akteure wurde in Leipzig das friedliche Ende des Kalten Krieges eingeläutet.
Die friedliche Revolution wurde durch die Friedensgebete in der Nikolaikirche langfristig eingeleitet. Verantwortungsbewusste Persönlichkeiten haben durch mutigen Einsatz erreicht, dass die Friedenspolitik der DDR letztlich in ein gewaltloses Abtreten des Regimes mündete.

Dieses Denkmal steht als Mahnung an alle Mächtigen, ohne Einsatz ihrer Gewaltressourcen abzutreten, sobald ihre Herrschaft dem Wohl der Gesellschaft mehr schadet als dient.

Nach 30 Jahren wird es nun höchste Zeit, die historische Bedeutung der von Leipzig ausgegangenen Friedlichen Revolution für die Nachwelt wie für Besucher aus aller Welt mit einem vorzeigbaren Monument angemessen zu würdigen.