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Discuto
Eigenlogik von "Bewegungen"
Lernen aus gescheiterten "Bewegungen"
27 days left (ends 31 Dec)
- Mit Like/Dislike die persönliche Zustimmung bzw. Ablehnung zu jeder Kernaussage einzubringen;
- Verbesserungsvorschläge als Kommentare zu den einzelnen Aussagen zu posten;
- Vorschläge für neu aufzunehmende Aussagen als Kommentare zu P1 zu posten.
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was sind "Realos" und was sind "Fundis". Wir müssten uns klar werden, was einieder hinter diesen Begriffen versteht.Ich arbeite mit diesen Begriffen nicht, somit habe ich auch keine Erklärung. ür mich sind diese beiden Begriffe Konstrukte vom politischen Gegner, seine Klassifizierungen sind aber bestimmt nicht die Unsrigen
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JA! Wobei hier noch viel "gestaltende Arbeit" nötig ist. Gramsci erklärte eindrucksvoll(!), dass politische Hegemonie nur erreichen kann, wer zuvor kulturelle Hegemonie erarbeitet hat. Ich sehe da drei Kulturniveaus: - ganz allgemein die Polit-Kultur, - darin als Hauptkomponente die Kommunikationskultur, - und darin wiederum als Kern die Debattenkultur. Wobei Discuto als Instrumentarium einen riesigen ersten Schritt zu einer zeitgemäßen Debattenkultur ermöglicht. Nun fehlt es offenbar nur noch an Akteuren, die dieses Instrumentarium zielführend benutzen.
P1
Hier dieser Absatz P1 ist ein Container für neu in das Positionspapier aufzunehmende (Kern-)Aussagen.
Also: Bitte zuerst den nachfolgenden Entwurf lesen - und alle Absätze bewerten - und ggf. kommentieren!
Und wer dann Vorschläge für weitere Aussagen hat, sollte sie hier als Kommentar(e) zu P1 posten.
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P2
V01
„Bewegungen“ unterscheiden sich von den etablierten bzw. gewohnten Organisationen, Parteien, Unternehmen uam. durch das Fehlen der dort gewohnten ;-) Strukturen und Prozesse.
In Bewegungen treffen unvermeidlich Menschen zusammen, die eigene Erfahrungen mit verschieden(st)en Strukturen und Prozessen gemacht haben – und diese mehr oder weniger entschieden befürworten oder andererseits ablehnen.
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P3
V01
Bewegungen entstehen immer dann, wenn die etablierten Strukturen und Prozesse wesentliche Erwartungen und Forderungen vieler Menschen nicht erfüllen.
Diese unerfüllten Erwartungen und Forderungen sind allerdings größtenteils (!?) erst durch die etablierten Strukturen und Prozesse erzeugt bzw. erweckt worden. Die Bewegungen agieren also in einem natürlichen Widerspruch: Einige durchaus wesentliche Misstände sollen behoben werden - aber das erreichte Komfort-Niveau soll nicht beeinträchtigt werden. Die Akteure der Bewegung(en) haben durchaus unterschiedliche Vorstellungen über das Ausmaß „notwendiger“ Veränderungen – von sanften Reformationen bis zu revolutionären Umstürzen.
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P4
V01
Bewegungen finden rasch Zulauf, wenn sie überraschende und aktivierende Parolen verwenden.
Psychologisch ganz logisch: findet viel leichter breite emotionale Resonanz als jegliche tiefgründige Situationsanalyse.
Allerdings verlieren „überraschende und aktivierende“ Parolen rasch an Wirkung. So sind die meisten Bewegungen nach und nach abgeflacht und zersplittert.
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P5
V01
Ein Hauptproblem von „Bewegungen“ ist, dass sie zunächst eine Start-Euphorie brauchen, die mit möglichst wenig Substanz „belastet“ ist – und danach überzeugende Substanz bieten müssen, um Bestand und Perspektive zu haben.
Das ist die Crux! Denn idealerweise bräuchte es für jeden Mensch eine auf seine Individualität zugeschnittene „überzeugende Substanz“ - und das ist allenfalls mit einem KI-Gehirn denkbar. Das wiederum ist überhaupt nicht erstrebenswert, denn damit sind „unmenschliche“ Konstrukte mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten.
Es ist also vordringlich, alle Beteiligten auf verantwortungsvollen Umgang mit unklaren Situationen einzuschwören.
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P6
V01
Bewegungen ziehen zunächst Menschen an, die noch nicht oder nicht mehr an eine strukturierte Weltanschauung gebunden sind.
Menschen, die in etablierten Strukturen „eine Heimat gefunden“ haben, werden sich gegenüber „Bewegungen“ reserviert bis ablehnend verhalten. Zumal diese Menschen die Malaisen „ihrer Heimat“ durchaus kennen – sie aber immer noch als „kleinere Übel“ gegenüber irgendwelchen Alternativen in Kauf nehmen.
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P7
V01
Eine Sammlungsbewgung kann auf das „Sammeln“ einzelner, bisher isolierter Menschen orientiert sein, oder auf das Verbinden vorhandener Organisationen – idealerweise auf beides.
Hier tun sich einige Fragen auf, die in einem Subdiskurs näher behandelt werden sollen.
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P8
V01
Menschen, die typischerweise* bei einer „Bewegung“ eine neue Heimat suchen, werden diese Bewegung (größtenteils sogar rasch) wieder verlassen, sobald sie ihre Erwartungen enttäuscht finden.
*“typischerweise“ meint: weil sie weltanschaulich nicht fest gebunden sind. Gewiss gibt es da Ausnahmen. Aber hier geht es um das Schicksal der allermeisten bisherigen Bewegungen: nach kurzer Start-Euphorie verloren sie ihre Mitläufer.
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P9
V01
Eine Bewegung muss zumindest eine eigene Debattenkultur haben, mit der ihre Kräfte und Zielstellungen deutlich dargestellt und wirksam ausgeformt werden können.
Damit die Kräfte einer Bewegung für das Erreichen ihrer Zielstellungen wirksam werden können, müssen verlässliche Strukturen und Prozesse entwickelt werden. Das Mindeste wäre eine zielführende Debattenkultur – oder kollaborative Willensbildung oder wie auch immer man das nennt. Bis zum Endziel Partizipative Demokratie ist noch ein weiter Weg, für den hier Startpunkte in Form von Kommentaren und Subdiskursen angeschlossen werden können.
Solange die Debatten auf eine grenzenlos immer weiter gehende Verfeinerung und Anreicherung der Argumentationen gerichtet sind, führen sie unweigerlich(!) zur Zersplitterung und schließlich Unbrauchbarkeit(!) der Argumentationen. (Beispiel: sync-forum der Piraten)
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P10
V01
Realos und Fundis sollten sich gegenseitig unterstützen, statt sich zu bekämpfen.
Ebenso wie in Parteien - oder sogar noch problematischer stoßen in Bewegungen Akteure mit unterschiedlichen Blickfeldern respektive Horizonten aufeinander. Richtige „Realos“ konzentrieren sich auf „das real Machbare“ - aber da bleiben in jedem Falle viele Wünsche offen. Richtige „Fundis“ kaprizieren sich auf „das visionäre große Ganze“ - was sie aber allein nie erreichen oder gar gestalten können. Zweifellos sind Befürchtungen berechtigt, dass einerseits die „Realos“ die bestehenden kritikwürdigen Zustände stabilisieren, und dass andererseits die „Fundis“ eine totale Zerstörung der bestehenden Zustände betreiben – sich aber mit der dann entstehenden Realität (Wüste !?!) überhaupt nicht beschäftigen. Dabei ist doch wohl unstrittig, dass die Realos die Voraussetzungen und Ansatzpunkte für künftige positive Entwicklungen schaffen – und dass die Visionäre die gedanklichen Grundlagen und Orientierungen für solche positive Entwicklungen liefern sollten. Auf das Zusammenspiel kommt es an!Add/View comments (2)


P11
V01
Bewegungen, die scheitern, schwächen und schädigen ihre ursprünglichen Zielstellungen.
Ist eine Bewegung gescheitert, so ist die Welt nicht mehr so, wie sie vorher war. Zwar gibt es keine Statistik, wie viele der Enttäuschten sich resigniert zurückziehen – und wie viele zu konträren Positionen wechseln. Aber sicher ist, dass eine ursprüngliche positive Motivation durch ein Scheitern nachhaltig zersplittert wird. Es mag sein, dass ein krampfhaftes Fortführen einer substanziell gescheiterten Bewegung derartige Negativeffekte noch verstärkt. Aber jedenfalls sollten die Protagonisten wie auch die Gegner einer Bewegung beachten, dass ihr Handeln längerfristige Folgen hat.Add/View comment (1)

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